Guestbook

Gratulation zum sehr guten Artikel!
Im Kapitel 2 Vorgeschichte könnte möglicherweise der Eindruck entstehen, dass die Hunterstrategie nicht gut war. Wenig bekannt ist aber, das vor allem nicht die Strategie selbst sondern deren Umsetzung schlecht war. Dem Ernst & Young Detailbericht in Sachen Swissair kann zusammengefasst folgendes entnommen werden: Die Hunter-Strategie hatte ihren Fokus auf Beteiligungen an nationalen Airlines in Europa in weniger reifen Märkten mit deshalb überdurchschnittlich hohem Wachstumspotential.
Die reifen Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Grossbritannien lagen ausserhalb der Hunter-Strategie. Die Strategie nannte die Namen von Airlines wie Sabena, Austrian Airlines, Finnair, Maley, TAP und Air Lingus. Die spätere Akquisition der LOT war strategiekonform, halbwegs auch AOM, hingegen nicht oder nur in geringem Ausmass Air Liberte, Air Littoral, Volare, LTU und South African Airways. Die späteren Airline-Beteiligungen entsprachen grösstenteils nicht der Strategie oder waren sogar grösstenteils gegensätzlich zur Strategie. Beraterseitige Empfehlungen seit 1998 für die Etablierung eines Risikomanagementes blieben unberücksicht. Das für die Umsetzung notwendige Management-Informationssystem wies Mängel auf, das Business-Risk & Opportunity-Management System scheiterte und über die Erfüllung der Empfehlung ;Financial Governance; fehlen Hinweise.

Ich habe den Niedergang der Swissair emotional noch immer nicht verdaut. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein CEO und ein Verwaltungsrat derart blind geschäften konnten, dass selbst ein Milliardendefizit nicht Zweifel am eigenen Management aufkommen liessen? War es Stolz, bodenlose Dummheit und Einfalt, oder was?